Chefarzt Dr. Norden 1187 – Arztroman

Chefarzt Dr. Norden 1187 – Arztroman

Legimi

Zusammen mit seiner prätentiösen Freundin Silva verbringt Marten Brandt ein paar Tage beim Skilaufen in Ischgl. Schon am zweiten Tag stürzt er bei einer zackigen Abfahrt, glaubt aber nicht, sich ernsthaft verletzt zu haben. Die Beschwerden treten erst später auf: Kopfschmerzen und ein Nachlassen der Sehkraft. Zurück in München sucht er seinen Hausarzt auf, der ihn zu dem Augenspezialisten Professor Fischer überweist. Der vermutet sofort eine unfallbedingte Netzhautablösung, findet diesen Verdacht bei den nachfolgenden Untersuchungen aber nicht bestätigt. Auch alle anderen möglichen Ursachen muss er nach und nach ausschließen. Der Professor ist völlig ratlos, derweil sich Martens Sehfähigkeit rasant verschlechtert und er innerhalb kürzester Zeit völlig erblindet. Silva zieht sich zurück und geht bald ihre eigenen Wege. Im Wartezimmer des Professors lernt Marten Lea kennen. Sie ist hochgradig sehbehindert, hadert aber nicht mit ihrem Schicksal. Für Marten empfindet sie schnell mehr als nur Sympathie, zeigt es ihm aber nicht. Marten Brandt stellte seinen Wagen auf dem firmeneigenen Parkplatz ab. Noch während er die Handbremse anzog, lehnte er den Kopf nach hinten und schloss für ein paar erholsame Sekunden die Augen. Der bohrende Kopfschmerz, der ihn seit dem Unfall begleitete, ließ ein wenig nach, ohne dass er völlig verschwand. Als jemand an seine Scheibe klopfte, zuckte er zusammen und schlug die Augen auf. Sofort kehrte der heftige Schmerz zurück, und es fiel Marten schwer, sich davon nichts anmerken zu lassen. "Herr Teichert", sagte er, und mit etwas Anstrengung gelang ihm sogar ein dünnes Lächeln. "Guten Morgen!" Norbert Teichert, der Prokurist der Druckerei, erwiderte den Gruß und wartete, bis sein Chef aus dem Autor, gestiegen war. "Guten Morgen, Herr Brandt. Wie war Ihr Skiurlaub?" Er stockte und deutete mit einer Hand auf das rechte Auge seines Gegenübers. "O je! Das sieht ja gar nicht gut aus! Sind Sie gestürzt? Sie haben dort …" "Ein Veilchen, ich weiß." Marten tat das mit einem Schulterzucken ab. "Ein kleiner Unfall auf der Skipiste." Bei der Erinnerung an den anderen Skifahrer, der ihn mit hohem Tempo gerammt hatte, verzog Marten jedoch unwillig den Mund und büßte damit viel von seiner zur Schau gestellten Unbekümmertheit ein.

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