Casablanca Noir Shukran
Legimi
»Diese Fragen stellte ich mir vor der Prüfung zum Sekundarschulbeitritt. Wie eine farbenprächtige dicke Seifenblase, die gleich am Zerplatzen ist, war die vermeintliche Intelligenz-Entdeckung jedoch plötzlich futsch. Falsche Ängste und starke Unzufriedenheit waren die Folge. Trotz guter Schulnoten fühlte ich mich zunehmend zwar gescheiter, zugleich aber dümmer. Es folgten zehn Jahre Arbeit an mir selbst, bis ich mit meiner Persönlichkeit wieder zufrieden war. Stonehenge in Südengland? Nein, nicht, dass ich bei dem Anblick eine bemerkenswerte Veränderung meiner Gefühlswelt als Au-Pair gespürt hätte. Ich fand den Besuch dorthin einfach nur interessant. Nach dem Nachtessen auf dem von der Flut umspülten Mont St. Michel hingegen hatte ich bereits ein Jahr zuvor als Au-Pair in Paris einen Erfolg in meiner Angstbekämpfung verbuchen dürfen. Ebenso hatte mich der Aufenthalt in Italien in meiner Gefühlswelt positiv gestimmt. Stark geprägt hatte mich auch folgende Verkündung: Israelis gewinnen den 6-Tage-Krieg. Als ich die Bekanntschaft der Einwohner im Tessin machen durfte, hatte ich allmählich mein gesundes seelisches Gleichgewicht zurückgewonnen. Dass Liebe das Allerwichtigste in meinem Dasein bedeutet, war mir dann spätestens in Marokko bewusst geworden. Eine liebende Seele ist bereits an sich intelligent, gut oder weniger gut funktionierendes Gehirns hin oder her.«
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