Aphoristic turn : Ausweg der Philosophie?
Legimi
Der Zustand der akademischen Universitätsphilosophie hierzulande ist seit etwa vier Jahrzehnten beklagenswert und geht mit sprachanalytischem Kleinklein an den bildungsbürgerlichen Fragestellungen völlig vorbei. Nicht einmal Berufsdenker lesen mehr philosophische Fachpublikationen, heißt es. Wirkmächtige, an- und aufregende Köpfe wie Wittgenstein, Heidegger, Adorno, Jaspers und Blumenberg sind nicht in Sicht. Naseweise Dampfdenker und Paradiesvögel beherrschen die populäre Talkshow-Szene. Es wird Zeit, um anspruchsvolle und paradigmatisch neuartige Wege zu finden zwischen belanglos gewordenen Uni-Denkspezialisten und öffentlichen Sinnier-Shops. Die vorliegende Schrift versucht, Fachdenker wie Laiengrübler zu interessieren für ungewohnte Anknüpfungspunkte bei den moralistischen Traditionen Europas seit dem 17. Jahrhundert. Philosophie ist Liebe zum Witz an der Ur-Sache. Der Aphorismus als philosophische Form ist tendenziell kurz(weilig), geistreich, vieldeutig pointiert, paradox, analytisch und anschaulich zugleich, voll unauflösbarer Spannung zwischen Sinnlichkeit und Sinn, Gefühl und Gedanke, Bild und Begriff ... Der linguistic turn der Philosophie ist tot(geritten), es lebe der aphoristic turn - in dem der linguistic turn auch erst ganz zu sich kommt! Von selben Autor siehe : 'Aphorismus - philosophischer Gehalt in literarischer Gestalt', 2018 'Neuer Cherubinischer Wandersmann - Laienbrevier voll himmlischer Spruchweisheit', 2021
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